20) Gegen zu bescheidene, zu furchtsame Menschen
Zu übertrieben bescheidene und furchtsame gute Menschen soll man zu ermuntern, sie mit größrer Zuversicht zu sich selber zu erfüllen suchen. So verachtungswert Unbescheidenheit und Dünkel sind, so unmännlich ist zu weit getriebene Schüchternheit. Der Edle soll seinen Wert fühlen, und ebensowenig ungerecht gegen sich, als gegen andre sein. Übertriebenes Lob und zu weit ausgedehnter Vorzug aber beleidigen den Bescheidenen. Er müsse weniger aus Deinen Worten, als aus Deinen ungekünstelten, wahre Zuneigung verratenden Handlungen Deine Hochachtung zu ihm erkennen.
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