Knigge des Monats

Der Knigge des Monats März 2005 geht an Joschka Fischer
Joschka Fischer
bekommt den Knigge des Monats März 2005
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Mit dem Knigge des Monats zeichnen wir Menschen aus, die beweisen, dass wir noch heute die Ratschläge des Freiherrn nötig haben. Der Knigge des Monats März 2005 geht an den Bundesaußenminister Joschka Fischer, der bei der Visa-Affäre in seinem Ministerium nach eigener Darstellung nicht alles unter Kontrolle hatte und nun für die Fehler seiner Mitarbeiter gerade stehen muss (siehe Artikel bei Spiegel Online). Unter dem Titel "Noch etwas über das Betragen gegen Subalterne" stellt Knigge klar: "Es taugt nie, wenn die Subalternen sich ihren Vorgesetzten unentbehrlich machen, und verächtlich wird der Chef eines Departements, der, weil er selbst nicht arbeiten will oder nicht arbeiten kann, sich auf die Untergebenen verlassen muß."
Der viel schwerere Vorwurf lautet freilich, Fischer habe die eigene Schuld zunächst auf den Mitarbeitern abwälzen wollen, um sich dann auch noch scheinheilig-großtuerisch vor diese zu stellen (vgl. wiederum Spiegel Online). Aber eine solch perfide Taktik ist dem Freiherrn seinerzeit wohl gar nicht in den Kopf gekommen, und so können wir nur den ersten Vorwurf zitieren.

9) Noch etwas über das Betragen gegen Subalterne.

Begegne Deinen Untergebenen liebreich, ohne Dein Ansehn bei ihnen zu verlieren. Es taugt nie, wenn die Subalternen sich ihren Vorgesetzten unentbehrlich machen, und verächtlich wird der Chef eines Departements, der, weil er selbst nicht arbeiten will oder nicht arbeiten kann, sich auf die Untergebenen verlassen muß; da er dann nicht Ansehn und nicht Mut genug behält, einen nachlässigen oder eigensinnigen Sekretär an seine Pflicht zu erinnern, sondern sich alles muß gefallen lassen, was dieser gut findet vorzunehmen oder zurückzulegen.

Aus dem Dritten Buch, Zweites Kapitel, Abschnitt Neun.

Der Knigge des Monats Juli 2004 ging an Paco von BigBrother
Der Knigge des Monats Juni 2004 ging an die Deutsche Nationalelf
Der Knigge des Monats April 2004 ging an Jens Lehmann
Der Knigge des Monats November 2003 ging an Paul Burrell
Der Knigge des Monats Oktober 2003 ging an Siegfried und Roy
Der Knigge des Monats September 2003 ging an Arnold Schwarzenegger
Der Knigge des Monats August 2003 ging an den Pionier der Luftfahrt Charles Lindbergh, weil er gleichzeitig zweier Frauen Huldigung betrieb.
Der Knigge des Monats Juni 2003 ging an den Italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, weil er mit seinen Scherzen einfach zu weit geht.
Der Knigge des Monats Mai 2003 ging an den FC Bayern München, weil er auch mal die anderen gewinnen lassen soll.
Der Knigge des Monats April 2003 ging an Stefan Effenberg, weil er Lothar Matthäus einen Verpisser genannt hat.
Der Knigge des Monats März 2003 ging an Rudolph Scharping, weil er übereilt geheiratet hat.
Der Knigge des Monats Februar 2003 ging an uns selbst, weil wir ihn viel zu spät vergeben haben.
Der Knigge des Monats Januar 2003 ging an Gerhard Schröder und George W. Bush für ihre undiplomatische Diplomatie.
Der Knigge des Monats Dezember 2003 ging an Roland Koch für seinen Judenstern-Vergleich.
Der Knigge des Monats November 2003 ging an Dieter Bohlen für sein Buch "Nichts als die Wahrheit".

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  Über den Umgang mit Menschen

cover

Erstes Buch
Zweites Buch
Drittes Buch

Erstes Buch
Einleitung
Allgemeine Bemerkungen und Vorschriften über den Umgang mit Menschen
Über den Umgang mit sich selbst
Über den Umgang mit Leuten von verschiedenen Gemütsarten, Temperamenten und Stimmungen des Geistes und Herzens

Zweites Buch
Einleitung: Nachricht von der Art der Einteilung aller in den drei Bänden dieses Werks verhandelten Gegenstände.
Erstes Kapitel: Von dem Umgange unter Personen von verschiedenem Alter.
Zweites Kapitel: Von dem Umgange unter Eltern, Kindern und Blutsverwandten.
Drittes Kapitel: Von dem Umgange unter Eheleuten
Viertes Kapitel: Über den Umgang mit und unter Verliebten
Fünftes Kapitel: Über den Umgang mit Frauenzimmern
Sechstes Kapitel: Über den Umgang unter Freunden.
Siebtes Kapitel: Über die Verhältnisse zwischen Herrn und Diener.
Achtes Kapitel: Betragen gegen Hauswirte, Nachbarn und solche, die mit uns in demselben Hause wohnen.
Neuntes Kapitel: Über das Verhältnis zwischen Wirt und Gast.
Zehntes Kapitel: Über das Verhältnis zwischen Wohltätern und denen, welche Wohltaten empfangen, wie auch unter Lehrern und Schülern, Gläubigern und Schuldnern
Elftes Kapitel: Über das Betragen gegen Leute in allerlei besondern Verhältnissen und Lagen.
Zwölftes Kapitel: Über das Betragen bei verschiedenen Vorfällen im menschlichen Leben.

Drittes Buch
Einleitung. Übergang zu den in diesem Teile verhandelten Gegenständen.
Über den Umgang mit den großen der Erde, mit Fürsten, Vornehmen und Reichen.
Über den Umgang mit Geringern.
Über den Umgang mit Hofleuten und ihresgleichen.
Über den Umgang mit Geistlichen.
Über den Umgang mit Gelehrten und Künstlern.
Über den Umgang mit Leuten von allerlei Ständen im bürgerlichen Leben.
Über den Umgang mit Leuten von allerlei Lebensart und Gewerbe.
Über geheime Verbindungen und den Umgang mit ihren Mitgliedern.
Über die Art, mit Tieren umzugehen.
Über das Verhältnis zwischen Schriftsteller und Leser.
Schluß.