7) Warnung vor übereilten Eheversprechungen.
In den Jahren, in welchen so gern das Herz mit dem Kopfe davonläuft, bauet so mancher das Unglück seines Lebens durch übereilte Eheversprechungen. Im Taumel der Liebe vergißt der Jüngling, wie wichtig ein solcher Schritt ist, wie von allen Verbindlichkeiten, die man übernehmen kann, diese die schwerste, die gefährlichste und leider die unauflöslichste ist. Er verbindet sich auf ewig mit einem Geschöpfe, das sich seinen von Leidenschaft geblendeten Augen ganz anders darstellt, als es ihn nachher die nüchterne Vernunft kennen lehrt, und dann hat er sich eine Hölle auf Erden bereitet; oder er vergißt, daß mit einer solchen Verbindung die Bedürfnisse, Sorgen und Arbeiten wachsen, und dann muß er, an der Seite eines innigstgeliebten Weibes, mit Mangel und Kummer kämpfen und doppelt alle Schläge des Schicksals fühlen; oder er bricht sein Wort, wenn ihm vor der priesterlichen Einsegnung noch die Augen aufgehen; und dann sind Gewissensbisse sein Teil. - Allein, was vermögen Rat und Warnung im Augenblicke des Rauches? Übrigens beziehe ich mich auf das, was ich im 14ten und 15ten Abschnitte des folgenden Kapitels sagen werde.
Aus dem Zweiten Buch, Viertes Kapitel, Abschnitt Sieben.
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