Darum schreiben wir ihm die folgenden Worte des Freiherrn von Knigge hinter die Ohren.
8) Nach dem Bruche mit der Geliebten soll man edel handeln.
Haben Liebe und Vertraulichkeit Dich an ein Geschöpf gekettet und Eure Bande würden getrennt, sei es nun durch Schicksale, Untreue und Leichtfertigkeit des einen Teils oder durch andre Umstände, so handle nach dem Bruche, oder wenn die Verbindung sonst aufhört, nie unedel! Laß Dich nicht vom dépit amoureux hinreißen zu niedriger Rache! Mißbrauche nicht Briefe noch Zutraun! Der Mann, der fähig ist, ein Mädchen zu lästern, einem Weibe zu schaden, das einst in seinem Herzen geherrscht hat, verdient Haß und Verachtung, und wie mancher sonst nicht sehr liebenswürdige Mann hat er die Gunst artiger Frauenzimmer nur allein seiner erprobten Diskretion, seiner Verschwiegenheit in Liebessachen zu danken.
Aus dem Zweiten Buch, Viertes Kapitel, Abschnitt Acht.
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