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11) Glück im Umgange mit dem echten philosophischen Künstler beschrieben.
So wenig Vorteil man von der Vertraulichkeit mit Künstlern von gemeiner Art hat, so lehrreich und unterhaltend ist der Umgang mit einem Manne, der philosophischen Geist, Gelehrsamkeit und Witz mit seiner Kunst verbindet. Es ist ein Glück, an der Seite eines solchen Künstlers zu leben, dessen Geist durch Kenntnisse gebildet, dessen Blick durch Studium der Natur und der Menschen geschärft, bei dem durch die milden Einwirkungen der Musen das Herz zu Liebe, Freundschaft und Wohlwollen gestimmt und die Sitten sind gereinigt worden. Seine freundliche Beredsamkeit wird uns in trüben Stunden aufheitern, sein Umgang wird uns wieder mit der Welt aussöhnen, wenn Mißmut und Unzufriedenheit uns plagen; er wird uns Erholung gewähren von verdrießlichen, mühsamen, trocknen Berufsgeschäften, wird uns erwärmen, wird uns neue Federkraft geben, wenn wir durch lange Anstrengung herabgespannt sind; er wird uns die mäßigste Kost zu einem Göttermahle, unsre Hütte zu einem Heiligtume, zu einem Tempel, unsern Herd zu einem Altare der Musen erhöhn.
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