6) Beim Tanze.

Ich habe bemerkt, daß man (dies ist besonders bei Damen der Fall) sich beim Tanze oft von einer nicht vorteilhaften Seite zeigt. Wenn das Blut in Wallung kommt, so ist die Vernunft nicht mehr Meister der Sinnlichkeit; verschiedene Arten von Temperamentsfehlern werden dann offenbar. Man sei also auf seiner Hut! Der Tanz versetzt uns in eine Art von Rausch, in welchem die Gemüter die Verstellung vergessen. - Wohl dem, der nichts zu verbergen hat! Anständigkeitsregeln beim Tanze übergehe ich hier. Wer Erziehung hat, bedarf deren nicht, und weiß z. B., daß man sich nicht vordrängen und Damen nicht plump angreifen, drücken und herumreißen darf; daß es beim Händegeben schicklich ist, der Hand des Vornehmern über der seinigen den Platz zu lassen u. dgl. mehr. - Das Alles würde in der Tat nicht verdienen, daß man ein Wort darüber verlöre, wenn nicht in der heutigen Welt Mancher der Beobachtung oder Vernachlässigung solcher Kleinigkeiten sein zeitliches Glück oder Unglück verdankte.

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Über den Umgang mit Menschen


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Zweites Buch
Zwölftes Kapitel: Über das Betragen bei verschiedenen Vorfällen im menschlichen Leben.
2) Auf Reisen. Einige Regeln, um bequem, angenehm, wohlfeil und nützlich zu reisen.


1) In eigenen und fremden Gefahren.
3) Über das Betragen in Gesellschaft betrunkener Leute.
4) Regeln beim Ratgeben und Ratfragen.
5) Bei feierlichen Gelegenheiten.
6) Beim Tanze.

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